Mittwoch, 10. Juni 2015

Wenn Kinder schon mehr wissen, als Leonardo da Vinci

Die meisten Kinder zeichnen viel und gerne. Vermutlich können sich nur Eltern an dem Gekritzel begeistern. Wenn das erste Strichmännchen entsteht, plötzlich Hände und Füße gezeichnet werden, die Figur einen Hals bekommt usw., dann springt das Herz von Mama und Papa höher. Bei Pädagogen ist das schon viel emotionsloser, sie würdigen vielleicht noch den Entwicklungsfortschritt. Das war's und das ist auch O.K. so. Heute ist mir jedoch etwas passiert, von dem ich finde, dass es nicht nur einen Platz im Familienalbum verdient hat. Mein sechsjähriger Sohn hatte sich heute morgen nach dem Frühstück in den Kopf gesetzt, der menschlichen Anatomie auf den Zahn zu fühlen. Sein fast quadratischer Robotermann hat ein Herz und eine Lunge bekommen. "Und mein Essen ist jetzt doch im Magen, oder?" "Ja, genau". Also musste auch noch Magen und Darm gezeichnet werden. Und eine Hüfte, der Opa ist da erst operiert worden, brauchte das Männchen auch noch, genauso wie eine Wirbelsäule und Rippen. Ganz ehrlich, soviel hat vermutlich nicht einmal Leonardo da Vinci in seinen jungen Jahren von der menschlichen Anatomie gewusst. Diese Neugier gilt es zu befriedigen. Deshalb schreibe ich Bilderbücher unter dem Motto: "Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst."
rot = Herz
grau = Lungenflügel
blau = Magen
hellblau = Blase
grün = After
orange = Rippenbögen
grün = Wirbelsäule

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