Bilderbuchautoren holen sich ja überall Anregungen. Zwei Tage ist es nun her, dass ich mit meinem Sohn das Sandmännchen geschaut habe. Für mich war es das erste Mal seit geschätzten 35 Jahren. Gut erinnere ich mich noch an die Diskussion nach der Wiedervereinigung, ob das Ost- oder das Westsandmännchen das neue bundesweite Sandmännchen werden wird. Obwohl beide Sandmännchen schon damals ordentlich betagt waren, sind nun noch einmal über 25 Jahre vergangen. Ich war ehrlich gesagt fassungslos, das Anno-dazumal-Sandstreuerchen unverändert zu sehen. Es ist ehrlich gesagt nicht mehr auszuhalten. Dringend ist eine Runderneuerung fällig. Passiert das nicht, wird das Sandmännchen schon bald ersatzlos gestrichen werden müssen, weil es für das nachrückende Publikum nicht mehr auszuhalten sein wird. Und wenn wir schon dabei sind: Auch der Tatortvorspann gehört dringend aufgepeppt. Und das bitte lieber schon morgen, als erst übermorgen. Was hat aber der Tatort mit Bilderbüchern zu tun? Das ist ganz einfach. Bei mir ist das so: Wenn der Tatort läuft, dann wird kein Bilderbuch geschrieben. Der beste Zeitpunkt, um ein neues Bilderbuch zu beginnen, ist jedoch direkt nach dem Tatort. Das Manuskript wird dann zwischen zwei Tatortsonntagen fertig gestellt. Dann liegt es acht Tatortsonntage, bis die erste Korrekturfassung erstellt wird. Dann wird es zum Korrekturlesen an eine/n Freund/in gegeben. Nachdem es zurück gekommen ist, werden Änderungen eingearbeitet. Dann liegt es für vier Tatortsonntage. Wenn es danach immer noch gefällt, dann ist Zeit für weitere Optimierungen und die Suche nach einem Verlag! Letzteres ist eine solche Ochsentour, dass einem echt die Lust vergehen könnte, wenn nicht immer mal wieder ein guter Tatort die Wartezeit verkürzt und versüsst.
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